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Die Geschichte Brasiliens
1700−1800
1763 — Rio de Janeiro wird Hauptstadt
Zu Beginn der Kolonialzeit, wurde Salvador im Nordosten Brasiliens zur Hauptstadt deklariert, da diese Region am wohlhabend und am weitesten entwickelt war. Mit der Entdeckung von Gold in den heutigen Bundesstaaten Minas Gerais, Mato Grosso e Goiás kam es zur einer buchstäblichen Völkerwanderung in diese Gebiete, die eine urbane, strukturelle und kulturelle Entwicklung des gesamten Südostens nach sich zog. Entsprechend wurde die Hauptstadt der Kolonie 1763 nach Rio de Janeiro, der damals größten Stadt der Region verlegt. Im Jahre 1960 ließ Präsident Kubitschek die geplante Stadt Brasília errichten und verlegte den Hauptstadtsitz dorthin.
1789 — Der Tiradentes Aufstand
Als in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts der Abbau von Gold in Minas Gerais zurückging und Portugal aber weiterhin konstant hohe Steuern forderte, wuchs der Unmut der Bevölkerung. Als schließlich 1789 Vila Rica, die heutige Stadt Ouro Preto, seine Abgaben nicht mehr bezahlen konnte, gipfelte der Konflikt in der “Inconfidência Mineira”, einer Bewegung, die die Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal zum Ziel hatte. An der Spitze stand, inspiriert von der Französischen Revolution, Joaquim José da Silva Xavier, der aufgrund seiner Tätigkeit als praktischer Zahnarzt Tiradentes (Zahnzieher) genannt wurde. Neben der Unabhängigkeit, sollte die Hauptstadt nach São João del−Rei verlegt, sowie die Sklaven befreit und eine Universität gegründet werden. Die neue Fahne sollte den Schriftzug “Libertas quae será tamem” (Freiheit, wenn auch spät) tragen und ist heute noch in der Fahne von Minas Gerais enthalten.
Allerdings wurde die Bewegung von einem Mitglied verraten und die Anführer verhaftet und verurteilt. Tiredentes selbst erhielt in Rio de Janeiro die Höchststrafe, den Tod durch Erhängen mit anschließendem Vierteilen. Heute ist der 21. April ein nationaler Feiertag zum Gedenken an dieses Ereignis.
