Vorbereitung


Bei der Planung einer Reise nach Brasilien sind im Vorfeld einige Punkte zu berücksichtigen. Die folgende kleine Checkliste soll Ihnen bei der Vorbereitung helfen.

 
Auslandskrankenversicherung

Eine Auslandskrankenversicherung sollte auf jeden Fall vor Reiseantritt abgeschlossen werden. Diese ist bei den verschiedensten Versicherungsanbietern zu bekommen und zudem preislich relativ günstig. Mit einer kleinen Investition von ein paar Euro können Sie sich so im Ernstfall jede Menge Unannehmlichkeiten ersparen.


Reisedokumente

Zur Einreise in Brasilien als Tourist benötigen volljährige deutsche Staatsbürger einen bei Reiseantritt noch mindestens noch 6 Monate gültigen Reisepass. Im Flugzeug werden dann kurz vor der Landung noch das Ein- Ausreiseformular (Cartão de Entrada / Saida) und eine Zollerklärung ausgeteilt. Wer Portugiesisch oder Englisch beherrscht sollte mit diesen Dokumenten keine Probleme haben. Ansonsten finden Sie hier eine Ausfüllhilfe der und der . Die Zollerklärung wird am Flughafen abgegeben während die Cartão de Entrada / Saida bei der Ausreise wieder vorgelegt werden muß und deshalb gut aufbewahrt werden sollte.


Einreise Minderjähriger

Bei der Einreise von Minderjährigeren, die einen brasilianischen Reisepass besitzen, sind einige Besonderheiten zu beachten. Reist das Kind mit nur einem Elternteil, so muß eine schriftliche Genehmigung für Ein- und Ausreise des nicht anwesenden Elternteils vorliegen. Das gilt auch dann, wenn die Eltern beispielsweise geschieden sind und der reisende Elternteil das alleinige Sorgerecht besitzt. Die Reisegenehmigung muß in Portugiesisch vorliegen (oder eine beglaubigte Übersetzung beiliegen) und vorher vom brasilianischen Konsulat legalisiert werden.
Je nach Situation wie z.B. alleinreisende Minderjährige, Minderjährige in Begleitung von Volljährigen Freunden, gibt es verschiedene Regelungen, die beim Brasilianischen Konsulat erfragt werden können.

Für Minderjährige die mit beiden Elternteilen reisen sind keine gesonderten Dokumente erforderlich.


Geld

Euro können am Flughafen in brasilianische Real getauscht werden, wenn auch nicht immer zum vorteilhaftesten Wechselkurs. Größere Bargeldvorräte sollten, wenn überhaupt, am besten in US$ mitgebracht werden, da sich diese am einfachsten vielerorts tauschen lassen. Die Kreditkarten Visa und Mastercard (aber nicht American Express), werden in den meisten Restaurants, Einkaufsläden, Supermärkten und Strandbars akzeptiert.

In größeren Städten kann an vielen Bankautomaten, wie zum Beispiel Banco24Horas oder HSBC, auch Bargeld mit der Kreditkarte, EC−Maestro-Karte oder mit der normalen Bank−Hauskarte abgehoben werden, sofern diese das Maestro Zeichen aufweist.


Netzspannung

Die Standardspannung des Elektrizitätsnetzes in Brasilien ist (von einigen Ausnahmen wie z.B. der Hauptstadt Brasília abgesehen) 110 Volt. Vereinzelt bieten Hotels und Pensionen in ihren Zimmern auch speziell gekennzeichnete Steckdosen mit 220V Spannung an. Steckdosen sind üblicherweise für runde und flache Steckkontakte geeignet, allerdings sind die runden Pins eines normalen deutschen Schutzkontakt-Steckers zu dick. Wer sicher gehen will, sollte sich vorher einen entsprechenden Adapter besorgen. Da man also nicht immer mit einer 220V Steckdose rechnen kann ist es wichtig vor der Reise zu überprüfen, ob die Netzteile aller Geräte, die in Brasilien verwendet werden sollen (Laptops, Batterie-, Handy- und Akkuladegeräte) auch für 110 Volt geeignet sind.


Handy

Die Chips deutscher Mobilfunknetze funktionieren in Brasilien nicht, abgesehen von Vodafone und E−Plus, die in einigen Regionen ein Roaming-Abkommen mit lokalen Telefongesellschaften abgeschlossen haben.

Eine der günstigsten Alternativen ist der Erwerb eines brasilianischen Prepaid-Chip vor Ort, wie zum Beispiel von "Vivo", "Oi" oder "Tim". Dieser kostet je nach Anbieter zum Teil unter 5 Euro, wobei dieser Betrag meist das Startguthaben darstellt. Offiziell sollte der Käufer eine brasilianische Registrierungsnummer, den so genannten CPF besitzen. Hat man einen Bekannten mit CPF sollte das keine Schwierigkeit darstellen. Ansonsten kann auch je nach Situation und Verkäufer auch die Vorlage des Reisepasses oder einfach eine sympathische Art weiterhelfen. Zumindest sollte man sich nicht entmutigen lassen, wenn es beim ersten Versuch nicht klappt. Das ggf. nötige Aufladen von Guthaben gestaltet sich problemlos, da hierfür neben den entsprechenden Mobilfunkläden auch Supermärkte, Lotterieläden, Tankstellen, Apotheken und vielen andere Geschäfte zur Verfügung stehen.

Eine Besonderheit ist, daß in Brasilien die Handynummern (wie Festnetznummern) eine Vorwahl besitzen. Befindet man sich zwar noch in Brasilien aber außerhalb dieser Region und wird z.B. angerufen, bezahlt auch der Gesprächsempfänger Roaming-Gebühren die ein Gespräch zu seiner Festnetzzone kosten würde.
 


Impfung und Vorbeugung

Die Impfschutz- und Vorbeugemaßnahmen hängen erheblich von den gewählten Reisezielen und der entsprechenden Jahreszeit ab. Um während Ihrer Reise in Sachen Gesundheit keine bösen Überraschungen zu erleben sollte einige Wochen vor der Reiseantritt das Tropeninstitut in Ihrer Nähe bzw. Ihren Hausarzt aufsuchen um sich über die geeignete Vorbereitung zu informieren. Im Folgenden finden Sie einige grundsätzliche Empfehlungen, die jedoch nicht den Gang zu einem entsprechenden Fachmann ersetzen können:

Empfohlene Impfungen:

Diphtherie   
 
Kontrolle ob letzte Impfung nicht mehr als 10 Jahre zurückliegt
Hepatitis A




 
Kontrolle ob Impfung noch aktuell oder Erstimpfung

(Passivimpfung sofort wirksam aber Schutz nur für einige Wochen, Aktivimpfung Immunität nach 4 Wochen aber Langzeitschutz nur durch Auffrischung nach 6 bis 12 Monaten)
MasernImpfung aktuell oder Immunität nach Krankheit
Tetanus
 
Kontrolle ob letzte Impfung nicht mehr als 10 Jahre zurückliegt

Optionale Impfungen:

Gelbfieber











 
abhängig vom Reiseziel,

Risikogebiete z.B. Acre, Amapá, Amazonas, Goiás, Maranhao, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Pará, Rondônia, Roraima und Tocantins sowie bestimmte Regionen von Minas Gerais, Espirito Santo, Piaui, Bahia, Santa Catarina, Rio Gstriche do Sul, Parana und Sao Paulo

Nachweispflicht einer aktuellen Gelbfieberimpfung bei Einreise nach Brasilien aus Risikogebieten (bei Einreise aus Deutschland, Östereich oder Schweiz keine Nachweispflicht)
Hepatitis B

 
von Reiseziel abhängig
auch empfohlen bei Aufenthalten vom mehr als 30 Tagen
Influenzavon Reiseziel abhängig
Pneumokokken   von Reiseziel abhängig
Thyphus

 
von Reiseart abhängig,
empfohlen bei Reisen mit reduzierter Hygiene wie z.B. Outdoor-, Abenteuereisen
Tollwut


 
abhängig von Reiseziel / -dauer, Alter und Aktivitäten
empfohlen z.B. für Kinder, Naturforscher, Rucksacktouristen...)

Risiken ohne verfügbaren Impfschutz:

Aids

 
neben üblichen Vorsichtsmaßnahmen (Kondome, sterile Spritzen) auch Übertragungsmöglichkeit bei Piecings und Tattos beachten
Bilharziose  Baden in stehenden Gewässern vermeiden
DengueSchutz vor Mücken (aktiv und passiv)
Durchfall

 
Hygiene bei Lebensmitteln (kein Leitungswasser, Vorsicht bei Eiswürfeln, Essen frisch gekocht oder gebraten)
Malaria









 


keine Maßnahmen: Ostküste, Iguacu, große Städte ausserhalb des Amazonasgebiets

Vorbeugung durch Medikament: Amapa, Rondonia, Roraima

Mitführung eines Notfallmedikamentes: Acre, Amazonas, Maranhão (Westen), Mato Grosso (Norden), Pará (ausser Belém), Tocantins
Sonne
 
Sonnencreme (in Brasilien oft sehr teuer), Sonnenbrille und Kopfbedeckung

 
Führerschein

Offiziell berechtigt Touristen aus Europa zum Autofahren in Brasilien der Führerschein (das ältere europäisches Modell in Papierform oder der neuere Führerschein aus Plastik) in Verbindung mit dem Reisepass. Allerdings kann es trotz dieser korrekten Dokumente bei Polizeikontrollen zu Schwierigkeiten kommen. Eine bessere Absicherung kann unter Umständen durch die Vorlage eines internationalen Führerscheins oder noch besser durch eine beglaubigte Übersetzung des nationalen Führerscheins erreicht werden.


Zeitverschiebung

Der Zeitunterschied zwischen Brasilien und mitteleuropäischer Zeit (MEZ) beträgt minus 4 Stunden, daß heißt z.B. um 12 Uhr Mittags in Rio de Janeiro ist es 16 Uhr in Berlin. Allerdings sind auf der Südhalbkugel die Jahreszeiten invertiert, so daß aufgrund der Sommerzeit-Umstellung der Zeitunterschied zwischen 3 und 5 Stunden variieren kann.