Die Geschichte Brasiliens
1500-1600


1500 — Cabral entdeckt Brasilien

Entsandt vom Portugiesischen König Dom Manoel machte sich Pedro Alvares Cabral von Lissabon aus auf den Weg nach Indien und folgte dem von Bartholomeo Dias und Vasco da Gama entdeckten Seeweg vorbei am Kap der guten Hoffnung in Afrika. Allerdings wurde seine Flotte aus 13 Schiffen von der Strömung und ungünstigen Winden nach Westen abgetrieben, so daß er schließlich am 22. April 1500 vom Ausguck der Ruf “Land in Sicht” erschallte.

Dieses stellte sich als bis daher von den Europäern unbekanntes Neuland heraus und wurde so zunächst “Terra da Vera Cruz − Land des wahren Kreuzes” getauft. Am 1. Mai setzte Cabral schließlich an Land und hielt eine katholische Messe ab, an einer Stelle, die heute als die Stadt Porto Seguro im Bundesstaat bekannt ist. Dabei stellte er ein eisernes Kreuz auf, und es kam zu einem ersten Kontakt mit den indianischen Ureinwohnern. Im Anschluß nahm er einige Stämme an Bord, ließ 2 Strafgefangene zurück und setzte seine Reise nach Indien, seinem ursprünglichen Ziel, fort.


1531 — Der port. König entsendet die ersten Siedler

Schon bald nach der Entdeckung Brasiliens kam es zu zahlreichen übergriffen französischer, holländischer und britischer Piraten, die es auf die Reichtümer des neu entdeckten Landes abgesehen hatten. Zur Sicherung und Besiedlung der Gebiete entschloß sich der portugiesische König Dom João III das Land in von Ost nach West verlaufenden Streifen einzuteilen. Jedes dieser Erblehen, den so genannten Capitanias Hereditárias war rund 250 km breit und erstreckte sich von der Küste aus ins Landesinnere, bis zur gedachten Nord−Süd−Linie des Vertrages von Tordesilas. In diesem Vetrag von 1494 teilten Spanien und Portugal die neue Welt unter sich auf, wobei Portugal alles westlich und Spanien alles östlich dieser Linie gehören sollte.

Die Capitanias wurden an niedrigere Adlige und Vertraute des Königs vergeben und waren vererblich. Die Donatários genannten Besitzer konnten das Gebiet verwalten und den Pflanzenreichtum und die Bodenschätze ausbeuten. Im Gegenzug wurden sie dafür verpflichtet, das Gebiet gegen Invasoren und die indianischen Ureinwohner zu verteidigen, die versuchten die Besetzung ihrer Gebiete zu verhindern. Die große Entfernung zu Portugal und die Attacken der Indianerstämme stellten die Neuankömmlinge vor große Probleme und führten dazu, daß einig Capitanias nie besiedelt wurden und andere nach kurzer Zeit wieder aufgegeben wurden. Wichtige Capitanias waren u.a. SãoVicente, Santana, Santo Amaro, Itamaracá, Paraíba do Sul, Espírito Santo, Porto Seguro, Ilhéus, Bahia, Pernambuco und Ceará.


1549 — Tomé de Souza wird als ersten Regent der Kolonie

Nach dem auf großer Linie gescheiterten Versuch Brasilien mit Hilfe von Erblehen (Capitanias Hereditárias) zu besiedeln änderte 1549 der portugiesische König seine Strategie und beschloß, eine zentrale Verwaltung mit einem Generalgouverneur einzuführen. Da Bahia die wohlhabendste Region der Kolonie dieser Zeit war und außerdem mit der “Bahia de todos os Santos − der Allerheiligen−Bucht” eine der besten Buchten der brasilianischen Küste besaß, wurde auf einer hochgelegenen Steilküste die Stadt Salvador gegründet und als Hauptstadt deklariert. Tomé de Sousa wurde als Generalgouverneur eingesetzt und bekam den Auftrag das Gebiet gegen die Indianer zu verteidigen, die Landwirtschaft zu entwickeln, sowie nach Bodenschätzen wie oder Silber zu suchen. Mit ihm kamen über 1000 Siedler, Beamte, Soldaten, Gefangene sowie die ersten 6 Jesuitenpriester nach Bahia.


1550 — Verschleppung von Sklaven aus Afrika

Mit dem Anbau von wuchs der Bedarf an Arbeitskräften, den die Plantagenbesitzer zunächst mit der Versklavung der indianischen Ureinwohner zu decken versuchten. Da sich diese als nur mäßig tauglich für die schwere Feldarbeit erwiesen und zudem sehr anfällig für die von den Europäern eingeschleppten Krankheiten waren, begannen ab 1550 Händler Sklaven aus den portugiesischen Kolonien in Afrika nach Brasilien zu verkaufen. Zusammengepfercht unter Deck der großen Transportschiffe erreichten viele von Ihnen nicht einmal die brasilianische Küste. Wer die Fahrt überlebte, den erwartete meist ein kurzes brutales Leben auf den Zuckerplantagen oder später in den .

Die Sklaven wurden zwangsweise zum Katholizismus konvertiert und die Ausübung ihre Kultur und Religionen war ihnen verboten. Unter diesen Umständen wurden den afrikanischen Göttern katholische Heilige zugeordnet, so daß die Sklaven weiterhin ihre Götter verehrten, während die Herren annahmen, es würden katholische Messen abgehalten. Das war der Ursprung des heutigen Macumba und Candomblé. Außerdem wurde, als Tanz getarnt Capoeira zur Selbstverteidigung entwickelt. Insgesamt wurden zwischen 1550 und 1888 ca. 3,5 Millionen Sklaven von Afrika nach Brasilien gebracht.


1555 — Die Französische Invasion

Anfang des 16. Jahrhunderts besaßen die Franzosen einige Handelsstationen in Brasilien und unterhielten eine freundschaftliche Beziehung zu den Ureinwohnern. 1555 unternahm Admiral Nicolas Durand de Villegagnon eine Siedlungsexpedition, um den französischen Einfluß im Süden des Landes auszubauen und Grundsein des “Antarktischen Frankreichs” zu legen. Die Expedition landete an der Bucht des heuten Rio de Janeio und wurde nach blutigen Kämpfen mit den Portugiesen zurückgeschlagen. 1615 versuchten die Franzosen erneut, diesmal im Nordosten Brasiliens, im heutigen Gebiet zwischen São Luis und Belem Fuß zu fassen wurden jedoch auch dort 3 Jahre später außer Landes gejagt.



 

Vorkolonialzeit Besiedlung Brasiliens zur Epoche Brasilholz zur Epoche Zucker Kolonialzeit zur Epoche Gold zur Epoche Kaffee König & Kaiserreich zur Epoche Kautschuk Republik Die Militär−Diktatur Demokratie 1500−Cabral entdeckt Brasilien 1549−erster Regent Tomé de Sousa 1550−Sklaven aus Afrika 1555−Französische Invasion 1624−1.Holländische Invasion 1630−2.Holländische Invasion 1695−Quilombo Palmares fällt 1763−Rio de Janeiro wird Hauptstadt 1807−Der Prinz flieht nach Brasilien 1822−Erklärung der Unabhängigkeit 1835−Die Cabanagem Revolte 1840−Dom Pedro II wird Kaiser 1888−Abschaffung der Sklaverei 1889−Ausrufung der Republik 1896−Canudos Aufstand 1930−Getúlio Vargas wird Präsident 1956−Kubitschek wird Präsident 1964−Militärdiktutur 1985−Rückehr zur Demokratie